Jörn Lorenz
Wieso „Hansa“? wird sich der eine oder andere vielleicht fragen. Ich bekenne mich! Mein weiß-blaues Herz schlägt hier durch. Motto: Wenn ich schon in meiner Freizeit einen Verein gründen und „betreiben“ muss, damit ich während meiner Arbeitszeit mit oder ohne Schüler die Bibliothek nutzen kann, dann wenigstens das.
Als Kollegiumsvertreter des Bibliotheksteams bin ich seit einigen Jahren aktiv. Als zum Jahreswechsel 2014/15 endgültig klar wurde, dass die Finanzierung der Bibliotheksstelle auf andere Beine gestellt werden muss oder eben die Bibliothek geschlossen, wurde die recht spontane Idee dieses Vereins umgesetzt.
Aufgewachsen auf der Insel Rügen, studiert in Rostock (!) und Dublin, bin ich seit 1998 im Schuldienst und seit 2007 am Luhe-Gymnasium und stärke dort die gar nicht so kleine MeckPomm-Fraktion im Kollegium.
Dass ich mit meiner Fächerkombination Geschichte und Deutsch ja nun besonders an einer Bibliothek interessiert bin, höre ich oft. Ganz schlechtes Argument, antworte ich dann. Denn erstens haben wir keine klassische Bibliothek, es ist ein Lernzentrum, in dem man mehr machen kann als lesen. Zweitens ist das Bild, dass Geschichte- und Deutschlehrer wandelnde Bücherwürmer sind und sonst gar nichts, durchaus antiquiert. Und drittens: Welcher Lehrer - egal welcher Fächerkombination - wird ernsthaft abstreiten wollen, dass Medien- und Lernkompetenz, dass ein Ort zum Lernen auch außerhalb des Unterrichts heute unabdingbar zum Alltag einer Schule dazugehören müssen?
Solange die Finanzierung des dafür nötigen Personals noch nicht als selbstverständliche Aufgabe des Schulträgers definiert ist - nach Maßstäben des gesunden Menschenverstandes kann es sich dabei nur noch um Tage handeln - solange müssen wir als Förderer-Club Hansa eben durchhalten. Ich will mit vorpommerscher Sturheit das Meine dazu beitragen.
Miriam Gausche
Als eines Abends im Dezember das Telefon klingelte und Herr Lorenz mich um die Teilnahme an einem Gründungstreffen für einen Verein zugunsten unserer Schulbibliothek bat, musste ich nicht lange zögern – unsere Schule ohne Schulbibliothek war für mich nicht denkbar.
Seit diesem Gründungstreffen vor drei Jahren ist es durch die zahlreichen Förderer und Mitglieder gelungen, die Schulbibliothek geöffnet zu lassen. Ein Erfolg, auf dem wir uns nicht ausruhen dürfen! Deshalb habe ich mich auf der letzten Mitgliederversammlung bereit erklärt, gemeinsam mit Herrn Lorenz den Vorstand des Vereins zu besetzen.
Gebürtig komme ich aus einer Kleinstadt in Brandenburg, in der schon eine Stadtbibliothek, geschweige denn eine Schulbibliothek, ein Highlight war. Nach dem Abitur zog es mich dann auch in die „Ferne“ und ich begann mein Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Das Studium dieser Fächer setzt eine Liebe zum Lesen voraus – andernfalls wäre man schnell zum Scheitern verurteilt.
Heute freut es mich, wenn Schüler begeistert von ihrer Leselust berichten und das Angebot unserer Bibliothek nutzen und zu schätzen wissen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass wir es gemeinsam schaffen, die Schulbibliothek geöffnet zu halten!